„Eigentlich mag ich diese Geschichte gar nicht mehr erzählen[…] Dabei wäre unser Dorf beinahe weltberühmt geworden. Aber wer glaubt mir schon, einem Versuchskaninchen.“
Es ist Donnerstagabend, der 16. Juni 2022. Die Sporthalle der Emil-Nolde-Schule ist bis zum letzten Platz besetzt mit Eltern und Freunden. Alle warten gespannt auf die Aufführung, die die
Kreativwerkstatt Tanz und Musik in diesem Jahr einstudiert hat.
„Dieses Singspiel war schon vor zwei Jahren geplant und einstudiert“, erklärt Anneke Christiansen, die Musiklehrerin, „Doch durch Corona musste alles verschoben werden.“
Das Stück basiere auf einem Kinderbuch von Gerhard Schöne mit dem Titel „Die große Erfindung des kleinen Herrn Mutzelbach“. Das Buch enthält die Texte und Lieder.
In gekürzter Fassung werden die Texte während der Aufführung von Schülerinnen und Schülern vorgelesen, was die Zuschauer durch die Handlung trägt. Gesungen wird natürlich von allen. Musikalische
Begleitung auf der Gitarre erhält die dreiundzwanzig Kinder starke Gruppe neben Anneke vom Jens-Uwe Albrecht aus Braderup. Außerdem wird die Geschichte um fünf Tänze bereichert. „Ich habe mir
Lieder und Bewegungen überlegt, die zur Geschichte passen“, erläutert Jennifer Bender, Lehrerin der Emil-Nolde-Schule. „Wenn die Hauptfiguren plötzlich reich werden, tanzen wir zum Beispiel zu
dem Lied Money von ABBA.“
In der Geschichte geht es um den Erfinder Herrn Mutzelbach, dessen Erfindungen bisher eher recht als schlecht verlaufen und dessen Versuchskaninchen Felix der Leidtragende seiner Versuche ist.
Als Herr Mutzelbach aber eines Tages alle seine Zutaten vermischt, erfindet er das Ins-Gegenteil-Verwandlungswasser. Damit verwandelt er all seine schlechten Erfindungen
in gute, verzaubert unansehnliches Essen in schmackhafte Delikatessen und stoppt einen Dieb vom Stehlen des Trankes, indem er ihn in einen Polizisten verwandelt.
Der krönende Abschluss aber ist, dass er seine schimpfende Vermieterin Frau Bullmann in die liebreizende Salufee verwandelt und sie auf der Stelle heiratet. Unterstützt wird das Projekt außerdem
von den Kreativwerkstätten Kunst und Technik, die exzellente Requisiten bastelten. Hierfür wurden die im Bilderbuch gedruckten Gegenstände und Personen abgemalt und auf Holzstäben befestigt.
Belohnt werden die jungen Künstler am Ende mit einem großen Applaus, der sogar nach einer Zugabe verlangt.
24.März 2022
Der Krieg in der Ukraine erschüttert uns alle und beschäftigt uns und unsere Schülerinnen und Schüler natürlich sehr.
Als der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, weltweit die Bitte aussprach, alle Menschen „...mögen aus ihren Büros und Schulen auf die Straße
gehen und ein Zeichen für den Wunsch nach Frieden setzen“, fühlten sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter der Emil-Nolde-Schule angesprochen.
So entstand am Morgen des 24. März 22 schnell die Idee zu einem gemeinsamen Friedensmarsch. In kürzester Zeit wurden Plakate gemalt und gestaltet, um spontan, noch am selben Tag, auf dem Schulhof
der Emil-Nolde-Schule für ein „Friedenstreffen“ zusammenzukommen. Gemeinsam gesungene Lieder wurde auf der Gitarre begleitet, um ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt und für Frieden, Menschenrechte
und Demokratie zu setzen. Von dort aus ging es mit den Friedensplakaten als Demonstrationszug durch den Schulpark und einen Teil von Neukirchen, um sich mit den Menschen in der Ukraine
solidarisch zu zeigen. "Stop the War" und "Save the Ukraine" stand unter anderem neben vielen Friedenstauben auf den Plakaten, die die Schülerinnen und Schüler in die Luft hielten. Aus einer
mobilen Musikanlage spielten Lieder wie „Bring ´Em Home“ und „Love Not War“.
Eine Schülerin der 5. Klasse sagte: „Wir haben gemalt, weil wir keinen Krieg mehr wollen. Alle Kinder auf der ganzen Welt sollen es schön haben! Auch die Kinder in der Ukraine möchten Frieden.
Sie wollen Freunde treffen, mit ihren Haustieren kuscheln, spielen, malen und mit der Familie zusammen sein. Genau wie wir.“
Inmitten dieser Gemeinschaft: Unsere kürzlich angekommenen Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, welche den Friedenszug begleiteten. Es waren bewegende Momente für alle Beteiligten und auch wenn diese Aktion nur ein kleiner Beitrag war, hilft es allen Mitwirkenden durch das eigene Tun vielleicht, ein wenig besser, mit der Situation umzugehen.